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Das war die Hamburg T.R.E.N.D. 2018
Die fünfte Hamburg T.R.E.N.D.-Veranstaltung befasste sich mit dem Themenschwerpunkt „Abfall in der Stadt von morgen“. Namhafte Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis kamen, um mit den Fachtagungsteilnehmern diese Themenblöcke gemeinsam zu diskutieren:
- Städteplanung und Abfallwirtschaft
- Digitalisierung und angepasste Systeme
- Kreislaufwirtschaft
- Blick in die Zukunft
Erneut bot die Veranstaltung den angemessenen Freiraum für Diskussionen und gemeinsame Gespräche sowie eine Netzwerkbildung innerhalb der Branche. Begleitend fand eine Fachausstellung im Börsensaal nahe des Tagungsraums statt. Hier präsentierten Unternehmen und Institutionen sich und ihre Produkte bzw. Dienstleistungen und Themenbeiträge.
Auf den folgenden Seiten können Sie das Tagungsprogramm einsehen, einen Überblick zu den vortragenden Referenten erhalten, die anwesenden Aussteller nachschlagen und einige Impressionen der Hamburg T.R.E.N.D. 2018 finden.
- Block 106. February 2018
- Block 206. February 2018
- Block 306. February 2019
- Block 407. February 2019
- Block 507. February 2019
- seit 1995 ist Herr Prof. Siechau Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg und seit 2007 deren Sprecher
- seit 2009 regelmäßige Vorlesungen an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) - dort wurde er 2013 zum Honorarprofessor ernann
- ehrenamtliche Tätigkeit in verschiedenen Verbänden und Gremien, unter anderem bei der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V., der Deutschen Gesellschaft der Abfallwirtschaft e. V., im Kuratorium der DSD, im Vorstand der AVH sowie im Ausschuss für Umwelt der Handelskammer Hamburg
- Zwischen 1983 und 1994 - Arbeit in verschiedenen Unternehmen des Anlagenbaus (z.B. UHDE, Thyssen).
Begrüßung
Prof. Dr. Rüdiger Siechau studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Aachen. Im Anschluss war er als Doktorand am Institut für Reaktorwerkstoffe der Kernforschungsanlage Jülich tätig. Zwischen 1983 und 1994 arbeitete er in verschiedenen Unternehmen des Anlagenbaus (z. B. UHDE, Thyssen). Seit 1995 ist Herr Prof. Siechau Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg und seit 2007 deren Sprecher. Darüber hinaus engagiert sich Herr Prof. Siechau auch im Bereich Nachwuchsförderung. Dazu hält er seit 2009 regelmäßig Vorlesungen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH); 2013 wurde er zum Honorarprofessor an der TUHH ernannt.
Zudem ist Herr Prof. Siechau in verschiedenen Verbänden und Gremien ehrenamtlich tätig, unter anderem bei der EdDE (Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V.), in Board der ISWA (International Solid Waste Association), im Vorstand der AVH (Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg e.V.) sowie im Ausschuss für Umwelt der Handelskammer Hamburg.
- seit 05/2015 Staatsrat der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Umwelt und Energie
Park Cafe Schöne Aussichten
Gorch-Fock-Wall
420355 Hamburg
Grußwort: Prof. Dr. Claudia Kemfert
Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Ber-lin und Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit, Hertie School of Governance, Berlin
Unsere Referenten der T.R.E.N.D. 2018
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Siechau studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Aachen. Im Anschluss war er als Doktorand am Institut für Reaktorwerkstoffe der Kernforschungsanlage Jülich tätig. Zwischen 1983 und 1994 arbeitete er in verschiedenen Unternehmen des Anlagenbaus (z. B. UHDE, Thyssen). Seit 1995 ist Herr Prof. Siechau Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg und seit 2007 deren Sprecher. Darüber hinaus engagiert sich Herr Prof. Siechau auch im Bereich Nachwuchsförderung. Dazu hält er seit 2009 regelmäßig Vorlesungen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH); 2013 wurde er zum Honorarprofessor an der TUHH ernannt.
Zudem ist Herr Prof. Siechau in verschiedenen Verbänden und Gremien ehrenamtlich tätig, unter anderem bei der EdDE (Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V.), in Board der ISWA (International Solid Waste Association), im Vorstand der AVH (Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg e.V.) sowie im Ausschuss für Umwelt der Handelskammer Hamburg.
Tobias Knahl leitet die Abteilung Industrie, Energie, Umwelt der Handelskammer Hamburg. Dabei ist er u. a. Geschäftsführer der Handelskammer-Ausschüsse für Industrie & Energie sowie für Umwelt, koordiniert die energiepolitischen Aktivitäten der norddeutschen Kammervereinigung IHK Nord und ist stellv. Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Lebensraum Elbe.
Herr Knahl ist 1974 in Freiburg im Breisgau geboren und hat Diplom-Verwaltungswissenschaft an der Universität Konstanz sowie in Toronto und St. Petersburg studiert.
Vortragsthema: Welchen Stellenwert haben Sauberkeit und Ressourcenschutz in der Stadt von morgen?
Der Diplom-Biologe Michael Pollmann ist seit Mai 2015 Staatsrat der Behörde für Umwelt und Energie. Dieses Amt hatte er bereits zwischen 1997 und 2001 in der damaligen Umweltbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg ausgeübt, nachdem er zuvor im Hanse-Office in Brüssel für die Themen Umwelt- und Energiepolitik verantwortlich war.
Zwischen 2001 und 2015 arbeitete Herr Pollmann in verschiedenen internationalen Entwicklungsprojekten unter anderem als Gutachter für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung mit Einsätzen in Peru, Mexiko, Belgien, Ungarn, Tunesien, Marokko und Algerien (2001-2004) sowie für den Deutschen Entwicklungsdienst (DED) als Entwicklungshelfer und Fachkoordinator für ländliche Entwicklung und Umweltpolitik in Peru (2004-2009). Von 2009 bis 2015 war Herr Pollmann als Leiter von Umweltprojekten für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Peru und Mexiko tätig.
Vortragsthema: Abfallwirtschaft von gestern bis heute
Der Vortrag gibt eine Übersicht über die Fortentwicklung der Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft und behandelt hierbei folgende Aspekte:
- Abfallwirtschaftliche Rahmen-/Regelwerke von gestern bis heute
- Ressourcen- und Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft
- Mengenentwicklung kommunaler und gewerblicher Abfälle
- Abfall- und Wertstofflogistik
- Abfallbehandlung und -verwertung
- Fortentwicklung der Kreislaufwirtschaft
- Zukünftige Entwicklungen in der Abfall- und Wertstofflogistik
Vortragsthema: Ist Zero Waste in der Stadt von morgen möglich?
Wir von Stückgut - Unverpackt Einkaufen sagen: Ja, das ist möglich. Und bieten mit unserem unverpackt Laden nicht nur die Möglichkeit, Waren ohne Einwegverpackungen einkaufen zu können, sondern auch einen Ort des Austauschs. Viele Menschen sind an einem müllarmen oder sogar müllfreien Alltag interessiert und haben dafür vielfältige Lösungen entwickelt.
Was wir unter Zero Waste verstehen: Nicht nur die Verkaufsverpackungen zu vermeiden, die die Kunden nach Hause tragen, sondern auch die Transportverpackungen in der Lieferketette zu minimieren, um so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Wir verwenden alle Materialien mehrfach und legen bei der Ladeneinrichtung viel Wert auf Upcycling mit dem Ziel, in allen Bereichen möglichst ressourcenschonend zu arbeiten und auf allen Ebenen nachhaltige Lösungen zu finden. Einige Produkte können wir bereits in einer vollständig verpackungsfreien Lieferkette anbieten. Wie das funktioniert, wird in diesem Kurzvortrag anhand eines konkreten Beispiels dargestellt.
Vortragsthema: Abfallwirtschaft in Megacities
Die wachsende Weltbevölkerung und die gleichzeitig wachsende Flexibilität und Mobilität der aktuellen und folgenden Generationen führen zu einem stetigen Anwachsen der Städte. So werden aus Städten Megacities und weiter großflächige Megaregionen. Diese Mega-Urbanisierung ist mit Chancen und Risiken verbunden. Viele Megacities sind Wachstumsmotoren und Zentren der Produktivität. Sie bieten zum einen Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensbedingungen und öffnen so Chancen einer nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaften.
Zum anderen sind Megacities nicht zwangsläufig Smart Cities und sie erreichen bereits heute Ausdehnungen, welche grundsätzlich neue Anforderungen an die Ver- und Entsorgung der Bewohner stellen. Als Folge steigen die Abfallmengen und die Abfallwirtschaftssysteme sind überbelastet. Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Industrialisierung und neue Konsummuster führen zu ständig neuen und stetig mehr Abfällen. Recycling und Verwertung kommen in Megacities oft nicht vor. Zusätzlich birgt ein fehlendes Abfallmanagement die Gefahren ungeregelter und offener Lagerung oder Verbrennung. Anhand verschiedener Beispiele werden die kommenden Herausforderungen aufgezeigt und existierende und diskutierte Strategien zusammengefasst.
Vortragsthema: Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft in Deutschland
In dem Vortrag werden gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Megatrends vorgestellt und ihre Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft in Deutschland erörtert.
Für die Abfallwirtschaft sind beispielsweise die demographische Entwicklung sowohl der Bevölkerung als auch der Beschäftigten sowie die zunehmende Urbanisierung bei gleichzeitiger Entleerung ländlicher Räume von hoher Bedeutung. Weiterhin wird auf die Ressourceneffizienz in der Circular Economy und die digitale Transformation der Abfallwirtschaft eingegangen. Die Unternehmen müssen sich diesen strategischen Herausforderungen aktiv stellen. Die Kreislaufwirtschaft der Zukunft wird vielfältiger, tiefer in der Wertschöpfungskette, vernetzter und digitaler als heute ausgestaltet sein. Für eine erfolgreiche Gestaltung dieses Wandels werden für die Unternehmen abschließend Handlungsmaximen formuliert.
Vortragsthema: Perspektiven der Hamburger Stadtentwicklung
Hamburg ist auf Wachstumskurs: Mit den Konzepten "Mehr Stadt in der Stadt" und "Mehr Stadt an neuen Orten" entstehen neue Wohnquartiere im Bestand und in neu zu erschließenden Stadtteilen. Mehr Menschen nutzen die öffentlichen Räume - wie begegnen wir den "Gebrauchsspuren"?
Vortragsthema: Wenn Stadtbild, Architektur und Abfallwirtschaft aufeinandertreffen - Erfahrungen aus Wien
Grundsätzliche Strategien der kommunalen Stadtreinigung wirken sich direkt auf das Stadtbild aus: Sollen Papierkörbe sichtbar oder unsichtbar sein? Wie ist der Zustand der Behälter zur Wertstoffsammlung im öffentlichen Raum? Gibt es auf den Liegenschaften ausreichend Platz für Abfallbehälter oder muss der Müll in Säcken auf der Straße bereitgestellt werden?
Zu diesen Fragen wird ein Überblick über die entsprechenden Erfahrungen aus Wien gegeben: Die Wiener Papierkörbe mit ihren orangen Banderolen sind nicht zu übersehen. Auf Sauberkeit und Instandhaltung der Papierkörbe und öffentlich aufgestellten Wertstoffbehältern wird bewusst geachtet. Zur Sicherstellung der nötigen Voraussetzungen für die Abfallsammlung auf Liegenschaften gibt es in Wien ein spezielles Instrument: Die sogenannte "Planvidierung". Bereits in der Planungsphase von Gebäuden sind die späteren Anforderungen für eine adäquate Entsorgung der Liegenschaft zu berücksichtigen. Um eine Baubewilligung zu erlangen, ist eine Vidierung (Bestätigung) der MA 48 (Stadtreinigung) einzuholen. Eine Richtlinie für die Planung und Gestaltung von Müllräumen und Behälterstandplätzen gibt für Architekten und Bauherrn einen Überblick über die wichtigsten Kriterien.
Vortragsthema: Circular City oder Regenerative City - internationale Ansätze stadtregionaler Kreislaufwirtschaft in Stadtplanung und Abfallwirtschaft
Was folgt aus dem Konzept der Kreislaufwirtschaft für eine nachhaltige Stadtentwicklung und wie können strategische Ansätze der Umsetzung auf städtischer Ebene aussehen? Die Grundlage bilden die international diskutierten Konzepte "Circular City" und "Regenerative City". Aus diesen leiten sich Chancen und Synergien von Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Stadtentwicklung sowie Herausforderungen und Handlungsnotwendigkeiten ab. Instrumente und Governance-Ansätze zeigen Handlungsmöglichkeiten von Städten bzw. städtischen Akteuren.
Anhand internationaler Beispiele aus den Städten Amsterdam ("Circular Amsterdam"), Ontario ("Strategy for a waste-free Ontario") sowie Genua, Hamburg, Kopenhagen und Lissabon ("Value chain partnerships") werden Ansätze zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft auf städtischer Ebene vorgestellt. Diese zeigen beispielhaft, wie mithilfe von Leitbildern, Strategien und Kooperationsansätzen Schritte zu einer integrierten Umsetzung von Kreislaufwirtschaft im städtischen Kontext erfolgen können und welche weiterführenden Handlungs- und Forschungsbedarfe bestehen. Die Ausführungen fußen auf eigenen Arbeiten der HCU im Bereich regenerativer Raumentwicklung (u. a. Droege/Knieling 2017) sowie den laufenden HORIZON 2020-Forschungsvorhaben FORCE und REPAiR.
Vortragsthema: Herausforderungen der städtischen Abfallwirtschaft in Ländern mit Nachholbedarf
Während die Entwicklungsländer oft die komplette Infrastruktur zur Sammlung und Entsorgung der Abfälle vermissen, stehen Schwellenländer und auch manche Industriestaaten vor der Aufgabe, die existierenden teils aufwendigen abfallwirtschaftlichen Systeme zu sanieren, weiter aufzubauen und zu verbessern.
Unterschiedlich ist vor allem die treibende Kraft und Notwendigkeit für die Umsetzung der Maßnahmen. Bei den ärmsten Ländern ist es schlicht die Notwendigkeit, die Mindestanforderungen an Gesundheits- und Umweltschutz zu erreichen. Bei den reicheren Ländern geht es um Entsorgungssicherheit und Ressourcenschutz. Dabei gilt für alle die Herausforderung, technische, institutionelle und finanzielle Gegebenheiten in Einklang zu bringen. Im Vortrag wird am Beispiel aktueller Projekte aus dem Ausland über die wichtigsten Hürden und Lösungen diskutiert.
Vortragsthema: Datengetriebene Agilität als Motor der digitalen Stadt
Die Digitalisierung erfordert deutlich andere Arbeitsweisen in Unternehmen. Das Schlagwort dafür ist Agilität. Aber oftmals bleibt unklar, wozu die Agilität dienen soll. Das Konzept der datengetriebenen Agilität motiviert, warum Agilität für die erfolgreiche Digitalisierung erforderlich ist und welche Rolle Daten darin spielen. Beispiele aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor illustrieren die Umsetzung von datengetriebener Agilität.
Vortragsthema: Digitalisierung in der Abfallwirtschaft
Nur drei der zehn wertvollsten Unternehmen weltweit haben kein digitales Geschäftsmodell. Die Mehrkeit sind Plattformen, die ihren Ursprung in disruptiven Geschäftsmodellen haben und in direkter Konkurrenz zu klassischen Geschäftsmodellen stehen, wie z. B. Amazon mit dem stationären Handel.
Diese digitalen "Champions" skalieren ihre Plattform kontinuierlich um zusätzliche Geschäftsbereiche abseits ihrer Kernkompetenzen. Ein mögliches Szenario für den Einstieg von Amazon in die Abfallwirtschaft wäre die Einführung eines Versandkarton-Pfandsystems, um zusätzliche Kundenbindung zu erzeugen und sich dem Anschluss- und Benutzungszwang zu entziehen und dabei das eigene Rücknahmesystem durch Materialkosteneinsparungen bei der Herstellung neuer Recycling-Kartons sowie durch Pfandschlupf zu finanzieren.
Die derzeitigen Diskussionen in der Branche kreisen jedoch ausschließlich um erhaltende Innovationen, die sich vorwiegend auf die Vereinfachung der Kundenkommunikation sowie die Abwicklung, Planung und Vernetzung im Rahmen der logistischen Leistungserstellung beziehen. Strategien zur Abwehr neuer, disruptiver Akteure, die von außerhalb der Branche kommen sowie die Bedeutung und der Wert der im Rahmen der Dienstleistung eventuell generierbaren Big Data, werden nur rudimentär andiskutiert.
Vortragsthema: Abfallrechtliche Vorgaben - eine Herausforderung für den Handel, ein Onlinehändler berichtet
Wie ist ein Onlinehändler durch abfallrechtliche Vorgaben betroffen?
Die Anzahl der abfallrechtlichen Regelungen, die die Otto Group berücksichtigen muss, ist lang. Dazu zählen u. a. folgende Gesetze und Verordnungen: Verpackungsgesetz, Batteriegesetz, ElektroG, Abfallbeautragtenverordnung, Gewerbeabfallverordnung. In der Otto Group in Deutschland fallen über 50.000 Tonnen Abfälle pro Jahr an. So werden z. B. über die Otto Group über 24.000 Tonnen Elektronikschrott zurückgenommen und verwertet. Damit ist die Otto Group ein wichtiger Player in diesem Bereich.
Dabei müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, aber es gibt auch widersprüchlich und herausfordernde Regelungen, die das eigentliche Ziel der Nachhaltigkeit behindern. Die Otto Group kann durch ein effizientes Abfallmanagement einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten. Der Vortrag zeigt den Spannungsbogen zwischen gesetzlichen Regelungen und dem eigenen Anspruch, einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Vortragsthema: Die Herausforderungen der "Digitalen Transformation" aus Sicht eines privaten Entsorgers
Aus Sicht eines Unternehmes muss in erster Linie herausgearbeitet werden, an welchen Stellen aufgrund der Digitalisierung Veränderungsbedarf besteht. Diese Einschätzung, das Erkennen disruptiver Geschäftsmodelle sowie die Abgrenzung zum "Trendsurfen" sind unbedingt notwendig. Danach gilt es, auf den verschiedenen Handlungsfeldern die größten Hindernisse der Transformation zu überwinden. "Gerade eine effiziente Organisation bremst oft den nötigen Wandel. Ausgerechnet die besten und effizienten Führungskräfte stehen dem Projekt oft im Weg. Eingefahrene Denk- und Arbeitsweisen in funktionalen Silos sind ebenfalls ein Hemmnis." (Zitat: Meffert + Meffert, Eins oder Null, Seite 70)
Der erste Schritt der eigenen Standortbestimmung und die im zweiten Schritt notwendige Überwindung der Hürden sind die größten Herausforderungen der digitalen Transformation für die private Entsorgungswirtschaft.
Vortragsthema: Mobilisierung Entsorgungsprozesse - von der Zettelwirtschaft zu SmartWaste
Die Digitalisierung verändert im zunehmenden Maße alle Prozessabläufe der Wirtschaft. In diesem Zuge hat die Stadtreinigung begonnen, ihre Geschäftsabläufe zu analysieren und zu digitalisieren. Es wird ein kurzer Überblick über die Prozesse gegeben, die mit mobilen Endgeräten unterstützt werden und gezeigt, wie dies dazu beiträgt, die anfallenden Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen.
Vortragsthema: ’STILBRUCH’ im Kontext der Abfallhierarchie
"Geben Sie Ihrem Müll ein zweites Leben!", ein Motto, welches bei STILBRUCH schon seit 17 Jahren gelebt wird. Und dies mit Erfolg nicht nur in ökologischer und sozialer Hinsicht, sondern auch wirtschaftlich. Nicht umsonst sind die über siebzig Beschäftigten stolz auf ihre Arbeit, die nicht nur Menschen mit wenig Geld, sondern auch Studenten, Familien, aber auch wahren Vintagefans besondere Schätze beschert.
Dass es sich in vielen Aspekten lohnen kann, Müll mit wachen Auchen zu begegnen, beweist STILBRUCH tagtäglich. Selbst auf politischer Ebene: Als Betrieb ist STILBRUCH beispielhaft für die Umsetzung wichtiger Forderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes: Müll vermeiden und die Vorbereitung der Wiederverwendung in den Vordergrund stellen!
Vortragsthema: Verwertung von E-Schrott
Elektro- und Elektronikaltgeräte (EAG) bieten aufgrund der Materialzusammensetzung ein hohes Potenzial für die Rückgewinnung von Metallen und Kunststoffen. Die Vorgaben zur Produktgestaltung, Produktverantwortung und der umweltverträglichen Entsorgung durch die Rücknahme von EAG sind auf europäischer Ebene formuliert und durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) in nationales Recht umgesetzt. Hierbei wird der Produzentenverantwortlichkeit im Hinblick auf die Erfassung und das Recycling von EAG eine zentrale Rolle eingeräumt. Um dieses Potenzial an EAG für ein Recycling und damit für eine Metallrückgewinnung zugänglich zu machen, müssen zusätzliche innovative Erfassungssysteme implementiert werden.
Dennoch haben alle Versuche gezeigt, dass die Verbraucher am Erfolg der Sammlung entscheidend sind. Somit muss der Fokus auf dem Komfort sowie dem Bekanntheitsgrad des Sammelsystems und der daraus resultierenden Akzeptanz bei den Verbrauchern liegen. Um dies und eine erhöhte Flächendeckung des EAG-Sammelsystems zu erreichen, muss eine intelligiente Kombination aus öffentlichen Rücknahmepunkten geschaffen werden. So wirken die Erfassungssysteme nicht als Konkurrenz sondern als Ergänzung.
Vortragsthema: Hamburger Untersuchungen zur Verwendung von Hausmüllverbrennungsschlacken
In Hamburg kann man auf über 120 Jahre Erfahrung mit Müllverbrennung und nachfolgender Schlackenvermarktung zurückblicken. Auch heute noch geht die Schlacke in den Straßen- und Wegebau. Nur durch eine nahezu 100-prozentige Entfrachtung der Schlacke von Fe-Bestandteilen, eine weitgehende Entfrachtung von NE-Metallen nach dem Stand der Technik und die Beachtung der für einen Baustoff erforderlichen Siebkennlinien, kann die Herstellung eines Ersatzbaustoffes mit verlässlichen physikalischen Eigenschaften sowie umweltverträglichen Inhaltsstoffen sichergestellt werden.
Aber auch in Hamburg verfolgt man die Diskussion um die Richt- und Grenzwerte für Ersatzbaustoffe und die damit verbundenen Unsicherheiten bezüglich der künftigen Verwendung von MV-Schlacke zu erzeugen, die die in Diskussion befindlichen Richt- und Grenzwerte sicher einhalten können. Besonders erfolgversprechend scheint hier der Einsatz von MV-Schlacke im Beton zu sein.
Vortragsthema: Innovatives Zentrum für Ressourcen und Energie in Stellingen
Das Zentrum für Ressourcen und Energie in Stellingen ist die Nachfolgeanlage der Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor. In dem ZRE sind fünf unterschiedliche Abfallbehandlungsanlagen zusammengefasst und in dieser Konstellation einmalig. Im Einzelnen sind dies die Anlagen: Hausmüllsortierung, Vergärungsanlage für biogenen Hausmüll, Vergärungsanlage für Grünabfälle, Biomasseheizkraftwerk, Ersatzbrennstoffkraftwerk und Kompostieranlage. Das ZRE wurde in den Jahren 2015 bis 2016 konzipiert. Anfang 2017 wurde mit der Realisierung begonnen, der geplante Fertigstellungstermin liegt Ende 2022. Mit dem ZRE wird die vom Hamburger Senat geforderte Erhöhung der Recyclingquote umgesetzt, der Anteil der Behandlung einer rein biologischen Abfallfraktion deutlich erhöht und eine ressourcenschonende Energiegewinnung praktiziert. Die in den beiden Heizkraftwerken erzeugte Wärme ist für die Einspeisung in das zentrale Fernwärmenetz vorgesehen, die erzeugte elektrische Energie wird in das Netz des regionalen Stromnetzbetreibers eingespeist. Beide Heizkraftwerke nutzen Kraft-Wärme-Kopplung und sind maximal flexibel hinsichtlich Strom- oder Wärmeerzeugung.
Vortragsthema: Globale Verantwortung: Nachhaltige Abfallentsorgung
Die Weltstaatengemeinschaft hat sich 2015 auf 17 nachhaltige Entwicklungsziele geeinigt, um gemeinsam weltweite Armut zu bekämpfen, das Klima und die Umwelt zu schützen und Frieden zu sichern. Die Abfall- und Kreislaufwirtschaft spielt in den Entwicklungszielen 11 und 12 eine entscheidende Rolle, denn Abfall ist ein Problem der Städte, in denen jährlich ca. 7 bis 10 Mrd. Tonnen Müll generiert werden.
Während die Industrienationen ihre jetzigen hochentwickelten Abfallentsorgungssysteme schrittweise innerhalb der letzten 50 Jahre entwickelt haben, stehen Städte mit niedrigem Einkommen in Afrika und Asien ganz am Anfang des Prozesses. Der Druck ist jedoch groß, denn mit zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung steigt das Müllabkommen und wird sich in den nächsten 20 Jahren schätzungsweise verdoppeln. Maßgeschneiderte Modelle, die lokale Gegebenheiten, Bedürfnisse und Kultur berücksichtigen, sind dringend erforderlich. In Mogadischu, der Hauptstadt Somalias, wurde Abfall aufgrund des Bürgerkriegs mehr als zwei Jahrzehnte lang meist illegal entlang der Straßen, auf öffentlichen Flächen und in leerstehenden Gebäuden entsorgt - bis 2012 ein nachhaltiges Abfallentsorgungskonzept auf der Basis von Nutzergebühren etabliert wurde. Ein Erfahrungsbericht, der die Wichtigkeit von globalen Partnerschaften zeigt.
Vortragsthema: Kurzbericht Azimut - Agrarsysteme der Zukunft
Die vollständige Nutzung von Mikroalgen als Nahrungsmittelgrundlage und die Integration ihre Produktion in urbane Räume ist eine Innovation, welche derzeitige Agrarsysteme nachhaltig revolutionieren und ausbauen kann. So ermöglicht die Mikroalgenkultivierung beispielsweise die direkte gekoppelte Nutzung von CO2 aus Verbrennungsprozessen, die direkte lokale Verwertung von Nährstoffen aus kommunalen Abwässern sowie die Nutzung von Ver- und Entsorgungstrassen und Logistik. Dadurch kann eine optimal an regionale und standortspezifische Bedingungen angepasste ressourceneffiziente Nutzung gesichert werden. Aufgrund ihrer Zellzusammensetzung, welche für den Menschen essenzielle Inhaltsstoffe beinhaltet, besitzen Mikroalgen zudem das Potenzial, dass Grundnahrungsmittel der Zukunft zu sein. Das übergeordnete Ziel des angestrebten Vorhabens ist die Erforschung und Entwicklung eines digital unterstützten urban-integrierten Konzeptes zur agrarwirtschaftlichen Produktion von Grundstoffen und Nahrungsmitteln auf der Basis von Mikroalgen. Dabei soll die Integration der Algenkultivierung in den urbanen Metabolismus die stoffliche und energetische Schließung von Kreisläufen in kleinen und großen Loops ermöglichen.
Vortragsthema: Kurzbericht STRATEGO
Ziel des Vorhabens STRATEGO ist die großtechnische Entwicklung und Umsetzung einer innovativen Anlagentechnologie zur Aufbereitung der Feinfraktion 0-3mm von Hausmüllverbrennungsaschen (HMVA). Hauptaugenmerk dieser Aufbereitung ist, primäräquivalentes Sekundärmetall zu gewinnen. Die Feinaufbereitung soll mit der sogenannten ß-Linie realisiert werden. Dies ist Teil eines Gesamtkonzeptes zur Aufbereitung von HMVA in der Hansestadt Hamburg. Demnach steht vor dieser Aufbereitung die sogenannte α-Linie zur Aufbereitung größer 3 mm. Im Rahmen des r³-Verbundvorhabens ATR wurden die α-Linien bereits großtechnisch und die ß-Linie im Technikumsmaßstab erfolgreich dargestellt. Die Vorstufe in der Feinaufbereitung soll nun großtechnisch unter Weiter- und Neuentwicklung der bereits verwendeten Aggregate umgesetzt werden. Der Betrieb einer solchen Anlage ermöglicht einer erhebliche Steigerung der Recyclingrate von Metallen und leistet somit einen Beitrag zur nachhaltigen Ressourcenschonung. Insbesondere in der Feinfraktion agglomerieren strategische Metalle wie Kupfer, aber auch Edelmetalle. Durch die Simulation der Anlage im Vorfeld durch die TUHH können betirebstechnische Optimierungen vorgenommen werden.
Vortragsthema: Kurzbericht TEMPRO
Der steigende Energiebedarf der Rechenzentren stellt eine Herausforderung bei Erreichung der Klimaschutzziele sowie der Realisierung der Energiewende dar. Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojektes TEMPRO ist die ganzheitliche Steigerung der Energie- und Rohstoffeffizienz von Rechenzentren in Deutschland unter Berücksichtigung vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen. Das Vorhaben grenzt sich von bisherigen Ansätzen und Bemühungen zur Steigerung der Energieeffizienz von Rechenzentren durch zwei Besonderheiten ab:
Zum einen werden bei der Suche, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von Rechenzentren neben den direkten Energieverbräuchen vor Ort (Stromverbräuche durch Server, Klimatisierung etc.) auch die indirekten Energieverbräuche mit betrachtet. Das Vorhaben bezieht damit erstmalig systematisch die in den IKT-Geräten (Server etc.) und der Rechenzentrumsinfrastruktur (Klimaanlagen etc.) gebundene "graue Energie" der Herstellungs-, Transport-, Lagerungs- und Entsorgungsphase in die Optimierung mit ein. Zum anderen werden bei der ganzheitlichen Analyse und Optimierung der Energieeffizienz von Rechenzentren auch erstmalig Aspekte der Rohstoffeffizienz berücksichtigt, weil diese in einem engen Wechselspiel mit der Energieeffizienz stehen.
Vortragsthema: Kurzbericht TRASHH
Die Stadtreinigung Hamburg erntsorgt als Anstalt des öffentlichen Rechts den Hamburger Hausmüll und nimmt darüber hinaus vielzählige Reinigungsaufgaben im Stadtgebiet wahr. Insgesamt arbeiten mehr als 3.500 Mitarbeiter im Konzern. Sie sind dabei täglich mit mehr als 800 Fahrzeugen unterwegs, die überwiegende Anzahl davon sind insbesondere im Wirtschaftsverkehr Dieselkraftfahrzeuge, die täglich zur Luftverschmutzung in der Hansestadt beitragen.
Das Forschungsprojekt "TRASHH: Technologisch-wirtschaftliche Analyse der Einsatzmöglichkeiten von Lastenrädern in kommunalen Unternehmen am Beispiel der Stadtreinigung Hamburg" wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 (NRVP) gefördert. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Verkehrsforschung, werden die Einsatzmöglichkeiten von E-Lastenrädern in der Abfallentsorgung und Reinigung unter technologischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten bewertet und praktisch erprobt.
Moderatorin
Als promovierte Politik- und Wirtschaftswissenschaftlerin berät Anke Butscher, nach langjähriger Koordinations- und Geschäftsführungstätigkeit für national und international ausgerichtete NGOs und Kampagnen, mittelständische Unternehmen, Ministerien/Behörden und Zivilgesellschaft in den Bereichen soziale und umweltgerechte Unternehmensführung (CSR), Korruptionsprävention und International Business Development. Zudem konzipiert sie Stakeholder Dialoge und führt diese durch, moderiert Strategie, Planung und Konzept. Als Dozentin lehrt sie zu international & intercultural project management und empirischer Sozialforschung. Darüber hinaus schreibt sie als freie Journalistin.
Anfahrt und Übernachtungen
ANFAHRT UND PARKRN
Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn-Linien U3 (Station Rathaus), U-Bahn-Linien U1 und U2 sowie S-Bahn-Linien S1 und S3 (Station Jungfernstieg).
Weitere Informationen: www.hvv.de
Mit dem Auto: Bitte nutzen Sie ein öffentliches Parkhaus (gebührenpflichtig), zum Beispiel das Parkhaus Alsterhaus in der nahegelegenen Poststraße 9 (5 Minuten Fußweg).
HOTELINFORMATIONEN UND MEHR
Hotelempfehlungen erhalten Sie unter:
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